Drei Kugeln,
ein hervorragendes Design

Die „goldenen Kugeln“ der neuen Kinderkrippe im ungarischen Székesfehérvár sind in aller Munde, denn sie machen den Bau einzigartig und unübersehbar. Mit welchen Funktionen sie das Angebot der Krippe im rasant wachsenden Stadtteil Maroshegy ergänzen, zeigt ein Blick hinter ihre schimmernden PREFA Rauten mit ihrem Schaffer László Erdei

Einer der drei von László Erdei entworfenen Rundräume der Kinderkrippe von der Seitenperspektive, dahinter und daneben sind die Putzfassade des Baus sowie der Spielplatz teilweise sichtbar.

Stadt-neu-bauen

Stillstand ist ein Zustand, den Architekt László Erdei nicht kennen will. Mit seiner Tochter Ibolya Erdei und sieben weiteren Kollegen arbeitet er kontinuierlich an einer Transformation von Székesfehérvár, der rund 100.000 Einwohner Stadt etwas mehr als 30 Kilometer nordöstlich des Balaton. Die Architekten agieren bewusst lokal, renovieren aufwertungsbedürftige Bauten in der Altstadt, erweitern Mittelschulen, bauen Einfamilienhäuser und rekonstruieren Stadien. „Der Ort ist vor allem für Investoren attraktiv geworden, es wird hier sehr viel gebaut“, weiß László zu erzählen. „Die Kinderkrippe ist unsere jüngste Realisierung und wurde mit einem EU-Zuschuss von über 2,7 Millionen Euro unterstützt. Was ich an diesem Projekt besonders schätze, ist, dass wir relativ frei gestalten konnten und alle Beteiligten sofort verstanden haben, worum es bei dieser Architektur geht.“ 

Querschnitt der Kinderkrippe von zwei Seiten.
Lageplan des Gebäudes.

Eckig, rund und nicht bunt

Die Kinderkrippe bietet ab Herbst 2023 bis zu 56 Kindern unter 4 Jahren einen idealen Lern- und Erlebnisort mit einem klar lesbaren System. Ein langer, von seinen Gestaltern als „Rückgrat des Baus“ bezeichneter Korridor erschließt das gesamte 1085 Quadratmeter große Gebäude. Begeht man die Krippe über den Haupteingang im Westen, passiert man links den geräumigen Küchenbereich, wo auch Kinder mit Nahrungsunverträglichkeiten die für sie passende Kost erhalten. Auf der rechten Seite sind zwei Kindergruppen-Blöcke mit je zwei Gruppenräumen verortet, die über einen Zugang zur Terrasse und zum Garten verfügen. Gestaltet wurden diese Räume in wenigen, dezenten Naturtönen, „um die Kreativität der Kleinen freizulassen“, formulieren es László und Ibolya. 

Programm im Inneren

In Maroshegy seien sich alle einig, dass die „Kugeln“ die Kinderkrippe zu etwas Besonderem machen. Der erste der zwischen 10 und 20 Quadratmeter kleinen Rundräume dient als Empfangsbereich und Garderobe direkt neben dem Eingang, ausgestattet mit einem Oberlicht und einem wohlig anmutenden Interieur aus Holz. Raum zwei, ebenfalls mit Oberlicht und annähernd gleich groß wie der erste, ist auf die körperliche Betätigung der Kleinen mit dem Angebot einer Bewegungstherapie ausgerichtet. Der dritte Raum soll Asthma-Beschwerden von Kindern vorbeugen und sie behandeln, nach dem folgenden Prinzip: Die Kinder spielen in Begleitung ihrer Betreuer etwa 20 Minuten lang im „Salz-Sandkasten“, der sich über den gesamten Zimmerboden erstreckt. Über einen Luftbefeuchter gelangt das Salz auch in ihre Atemwege. „Dieses Angebot ist in Kinderkrippen in Ungarn sehr üblich“, erläutert der leitende Architekt. Beleuchtet wird das fensterlose, höhlenartige Zimmer mit einem an der Holzwand angebrachten, grünlich strahlenden Lichtstreifen und einer Beleuchtung an der Decke, die auch einen beruhigenden Effekt auf die Kinder haben sollen. 

Hautgefühl

„Es war nicht einfach Verarbeiter zu finden, die mit Aluminium auf hohem Niveau arbeiten können. Die Teams von Tető-Kovács Kft., Bőszén és társa Bt. und Attila Juhász waren ideale Partner für uns und beeindruckten uns von Anfang an mit ihrer ausgezeichneten Handwerkskunst.“ Das überrascht wenig, konnten doch die ausgewiesenen Experten der Tető-Kovács Kft. ihr Geschick mit dem Leichtmetall bereits beim prämierten „Börsen-Ei“ in Kecskemét unter Beweis stellen, worüber wir im PREFARENZEN Buch 2021 berichtet haben. Vater und Tochter sind jedenfalls froh über ihre Entscheidung für eine Fassade aus PREFA Aluminium. Denn die handgefertigten, goldenen Rauten schmiegen sich wie eine Haut über die gekrümmten Flächen in Maroshegy. Genau wie sie es sich vorgestellt hatten. 

Kinderkrippe in Székesfehérvár - Details

Land:

Ungarn

Objekt, Ort:

Kinderkrippe, Székesfehérvár

Kategorie:

Neubau

Architektur:

Székesfehérvári Városfejlesztési Közhasznú Nonprofit Kft.

Verarbeiter:

Tető-Kovács Kft., BŐSZÉN és Társa Bt. und Attila Juhász

Material:

Sonderanfertigung Raute

Farbe:

Mayagold

Weitere Infos:

Text & Interview: Anneliese Heinisch
Fotos: György Palkó
Baustellenfotos: László Erdei