Ausgereizt bis ins Detail
Mit ihrem Einfamilienhaus in Bad Soden bei Frankfurt am Main (DE) schufen Patrick Neff und Pascal Kuhn von Neff Kuhn Architekten – Studio PPANK einen Neubau, der in seiner Außenwirkung klein bleibt und mit seinem aufsteigenden Dachfirst neuen, interessanten Raum schafft. Um das Gebäude klarer lesbar zu gestalten, entschieden sich die Architekten dazu, nur jeweils ein Material für Fassaden und Dach einzusetzen: Man einigte sich auf eine Holzfassade, daher stieß man bei der Suche nach einem adäquaten Dachmaterial auf Prefalz in P.10 Anthrazit. So konnte sichergestellt werden, dass man trotz der außergewöhnlichen Winkel und der hohen Gauben der relativ großen Dachfläche ein ruhiges und elegantes Erscheinungsbild verleiht.
Mit Innovation zu mehr Fläche
Laut Bauordnung durfte das Grundstück nur mit einem eineinhalbgeschossigen Baukörper bebaut werden. Um im Vergleich zum vorherigen Bestandsgebäude beinahe doppelt so viel Fläche im Neubau zu schaffen, stellten die beiden Architekten eine Gebäudelängsseite schräg und realisierten ein durch seitliche Lichthöfe belichtetes Untergeschoss. In Verbindung mit dem ansteigenden First kreierte man eine große Gartenfassade, raumhohe Gauben und ein breiter werdendes Erdgeschoss, ohne dabei zur Straße hin aufdringlich zu erscheinen. Zur Zurückhaltung trägt auch das dunkle Aluminium bei, welches sich durch handwerkliches Geschick praktisch nahtlos über die Brüstung einer Loggia sowie die drei großen Gauben zieht.
Effizient geplant
Patrick Neff und Pascal Kuhn bezogen den Handwerker Andreas Knippschild bereits in die Entwurfsphase des Einfamilienhauses ein und holten sich „grünes Licht“ bezüglich der unkonventionellen und komplexen Dachform. „Auf den ersten Blick sieht das sehr einfach aus. Wenn man allerdings bedenkt, dass wir das gesamte Dach nur mit Falztechnik vor Wassereintritt schützen, war das Vorhaben trotz unserer Erfahrung eine große Herausforderung“, erklärt Andreas Knippschild. Da Knippschilds Team mobile Falz- und Profiliermaschinen einsetzte, war es möglich, die Blechscharen vor Ort zu fertigen. Das führte dazu, dass man auf der Baustelle in kleineren Abschnitten planen und verlegen konnte. Zudem war es den Handwerkern möglich, auf Realmaße und Ungenauigkeiten anderer Gewerke viel präziser und schneller zu reagieren.
Klein bleiben
Das Architekturbüro realisierte bisher Bürogebäude und Einfamilienhäuser im Rhein-Main Gebiet und möchte in Zukunft auch kommunale Projekte übernehmen. Momentan befassen sich die beiden jungen Architekten mit der Revitalisierung eines Wohnhochhauses. Viel größer werden möchten Neff Kuhn Architekten – Studio PPANK allerdings nicht, da sie lieber fokussieren, anstatt mehrere Projekte gleichzeitig abzuwickeln. Es ist ihnen wichtig, sich genügend Zeit für ihre Bauherren zu nehmen und alle Möglichkeiten auszuschöpfen, wie sie ihr Verständnis von Architektur konstruktiv und atmosphärisch umsetzen können.
MATERIAL
Pressetext zum Objekt